Yogaklischee: Die Morgenroutine
Es gibt so viele Vorurteile in Bezug auf Yogalehrerinnen.
Und viele davon führen zu einem enormen Druck für die Yogalehrerin selber. Sie will ja den Erwartungen ihrer Schüler gerecht werden.
Inspiration ist meiner Meinung nach wundervoll, doch das Vorleben von realitätsfernen Yoganormen ist für alle Seiten ungesund.
💥Deshalb gibt's ab jetzt öfters Yoga-Mythbuster-Posts von mir 💥
Mythbuster #1:
Jede Yogalehrerin startet ihren Tag mit einer Morgenroutine
Ha! Ahhhh die gute, alte, super-gehypte Morgenroutine. Schön ist es, wenn wir den Tag mit Zitronenwasser, Zungenschaber, Tee, Meditation, Morning-pages, einem grünen Smoothie und einer besinnlichen Asana-Praxis starten.
Viele hauptberuflichen Yogalehrerinnen unterrichten ihre erste Morgenstunde kurz nach 7 Uhr und sind froh, wenn sie halbwegs ausgeschlaften aussehen. Andere unterrichten bis Abends spät und freuen sich darüber am nächsten Tag auszuschlafen. Wieder andere haben Kinder & Familie (wie ich) und ihr Morgen ist total fremdbestimmt - das Highlight eine Tasse Kaffee, die man während 5min in Ruhe geniessen kann.
Glaub mir, wir sind auch nur Menschen. Menschen, die einen erholsamen Schlaf und eine Tasse Kaffee am Morgen schätzen. Menschen, die an gewissen Tagen eine Bilderbuch-Morgenroutine haben, und an vielen Tagen eben auch nicht.
Pflegst du eine Morgenroutine und hast die Möglichkeit jeden Tag genau so in den Tag zu starten? Wundervoll.
Doch nehmen wir doch etwas Druck und Schuldgefühle von all den Yogalehrern, die ihren Morgen ohne Morgenroutine starten. Auch dies ist wunderbar, und sagt schlicht und einfach nichts über dich und die Qualität deiner Yogapraxis aus.
P.S. Die obigen Fotos sind von einem Shooting zu einem Video über die yogische Morgenroutine, welches ich vor vielen Jahren gedreht habe. Mit einer Portion Ironie & mit voller Transparenz siehst du hier: auch ich habe die yogische Morgenroutine promotet, obwohl ich sie im Alltag selten genau so durchgeführt habe.